Älter werdende Belegschaften - braucht es spezielle Programme der Personalentwicklung für ältere Mitarbeiter?
Der demographisch bedingte Anstieg des Anteils älterer Mitarbeiter in Unternehmen ist unausweichlich. Man denkt vermehrt in Unternehmen auch über die Vorteile der Beschäftigung älterer Mitarbeiter nach - siehe auch unter Das Picasso Prinzip oder was Erfahrung wert sein kann.
Nun gibt es erste Qualifizierungsreihen für Personalentwickler, wie denn mit diesen älter werdenden Mitarbeitern umzugehen sei, wie Qualifizierungsangebote die Altersthematik berücksichtigen sollen und welche Impulse durch Personalentwicklung zu setzen seien, damit die Zusammenarbeit zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitern auch klappt.
Ist dies alles denn noch realitätsbezogen oder nicht vielmehr Ausdruck dafür, dass Personalentwicklung zu weit weg vom Leben und von den wirklichen Anforderungen des Geschäfts betrieben wird? Dass meine Vermutung nicht ganz falsch sein mag, schließe ich aus den Kapitelüberschriften eines neuen Buches zum Thema, das vom renommierten Center for Creative Leadership in den USA stammt.
Die Überschriften der Kapitel sind aufschlussreich und bestätigen, dass nicht jedem Thema nur mit neuen aufwändigen Qualifizierungskonzepten zu begegnen ist:
- Alle Generationen haben ähnliche Werte, sie bringen sie nur unterschiedlich zum Ausdruck
- Jeder wünscht sich respektiert zu werden, nur definiert das jeder anders
- Vertrauen zählt
- Mitarbeiter wollen Vorgesetzte, die glaubhaft und vertrauenswürdig sind
- Die Unternehmenspolitik ist ein Thema — egal wie jung oder alt man ist
- Niemand mag Veränderungen
- Loyalität hängt vom Kontext ab nicht von der Generation (vom Alter)
- Es ist genau so einfach junge Leute ans Unternehmen zu binden wie alte — wenn man das Richtige dafür tut
- Jeder möchte dazu lernen — mehr als alles andere
- Fast jeder wünscht sich einen Coach
Wenn Sie sich für das Buch interessieren:
Jennifer J. Deal, Retiring the Generation Gap: How Employees Young and Old Can Find Common Ground, Jossey-Bass and CCL, 2007