04.02.2016 -

Matrixorganisation — Transparenz und Vernetzung dezentraler Units fördern

Lokales Management muss aktiv sein!

In einem soeben in den USA durchgeführten Seminar unseres Klassikers "Führung in der Matrixorganisation" sind u.a. 2 "Heads of ..." anwesend, die beide in derselben lokalen ca. 400 Mitarbeiter umfassenden Einheit und im selben Gebäude angesiedelt sind.

Sie kennen sich beide nur vom Sehen, wird in der Vorstellungsrunde deutlich, berichtet doch jeder an unterschiedliche Divisions in Europa.

Das verrät natürlich: Es gibt keine gemeinsame Strategiearbeit, Regelkommunikation, Abstimmung und Koordination innerhalb der dezentralen Organisation im Lande. Die Führungskräfte haben keinen systematisch entwickelten Kontakt und keine Zusammenarbeit im Alltag.

Man hält dies nicht für nötig, weil ja die "Führung durch die Division erfolgt", sie aus unterschiedlichen Management-Organisationen im Konzern geführt werden. So wird aber Potential in einer Matrixorganisation verschenkt.

Die Führung der dezentralen Einheit muss für die Schaffung von Kommunikationsräumen für die dort angesiedelten Organisationsteile sorgen. Sie sollte Einfluss nehmen auf die aus der Zentrale erfolgenden Initiativen im Land und braucht dazu Transparenz und Abstimmung.

Das Management des Landes und der dort angesiedelten Abteilungen sollte sich als Sparringpartner, Berater und Informationsschnittstelle für die Zentraleinheiten verstehen — und so auch akzeptiert werden.

Diese Akzeptanz gilt es durch eine geeignete Positionierungsstrategie zu erwerben. Dies erfordert jedoch substantielle Aktivität im Management der jeweiligen Landeseinheit — mehr sein wollen als Hausmeister! (Ein britischer MD klagte einmal, er werde von seiner Konzernleitung nur als Hausmeister gesehen — woran er nicht ganz unschuldig war).

Dazu gehören Punkte wie

• Transparenz fördern zu Aufgaben, Rollen, aktuellen Kernaktivitäten, Ressourcen
• Koordination zwischen und in den lokalen Einheiten verbessern
• Vernetzung der Schlüsselakteure fördern
  
• Ressourcen flexibel steuern und zwischen lokalen Units shiften
• Einflussnahme auf Priorisierungsentscheidungen der Divisionen basierend auf einer gemeinsam geteilten lokalen Strategie
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