Formen der Durchführung von KVP: Experten-KVP und Mitarbeiter-KVP
Die KVP-Ansätze unterscheiden sich in die hier beschriebenen zwei grundlegenden Arten des Experten- und des Mitarbeiter-KVP.
1. Experten-, Impuls- oder Betriebs-KVP:
- grundlegende Überprüfung und Verbesserung aller Prozesse im Betrieb
- durchgeführt von Führungskräften und Fachpersonal
- Durchführung zu bestimmtem Anlass
- Ziel: "große" Wirkung
Impuls-KVP ist ein Expertenansatz (deshalb manchmal auch als Experten-KVP bezeichnet) mit dem Ziel, grundsätzliche Verbesserungen der Geschäftsprozesse zu erzielen. Es geht zum Beispiel um die Neuausrichtung eines Betriebes in Prozessen, Fertigungs-Layout, Zusammenspiel der Fertigung mit Planung, Steuerung, Zeichnungswesen, Labor und Qualitätssicherung etc.
Lösungen können u.a. ein integratives Prozessmanagement, die Gliederung der Fertigung in Fertigungsbereiche und autonome oder teilautonome Teams sein. Meist sieht ein Betrieb hinterher völlig anders aus - KVP in diesem Sinne wirkt dann u.U. nicht "kontinuierlich" sondern radikal.
Bei diesem Ansatz arbeiten betriebliche "Experten" (Meister, Fertigungsleiter, Stabsmitarbeiter) an Verbesserungen. Der Ansatz sollte zeitlich begrenzt aber immer wiederkehrend erfolgen, um Schwachstellen grundlegender Art zu eliminieren. Dabei ist darauf zu achten, dass Mitarbeiter-KVP nicht beeinträchtigt wird.
2. Mitarbeiter-KVP
- ständige Verbesserungen durch alle Mitarbeiter
- durchgeführt am eigenen Arbeitsplatz
- Durchführung als Teil der täglichen Arbeitsaufgabe
- Ziel: viele "kleine und kleinste" Verbesserungen
Mitarbeiter - KVP bezieht die Ideen der Mitarbeiter ein. Dahinter steht die Überlegung, dass viele kleine und kleinste Verbesserungen am Arbeitsplatz in ihrer Wirkung auf Dauer eine deutliche Steigerung der Leistungsfähigkeit der Organisation bewirken.
Dabei geht es z.B. um Ordnung und Sauberkeit, Verringerung von Störungen, Ideen zu Vorrichtungen, die die Arbeit erleichtern aber auch um Verbesserungen im Arbeitsablauf, Vermeidung von Ausschuss usw. Im Grunde ist kein Thema ein Tabu, das die Effizienz steigern und Verschwendung vermeiden hilft - siehe dazu auch Ansatzpunkte für KVP.
KVP bedeutet in jedem Fall jedoch auch ein Umdenken der Führungskräfte. Ohne einen Kulturwandel ist daher KVP nicht zu realisieren. Es geht darum, Verantwortung an die Mitarbeiter und an Teams zu übertragen und diese bei ihrem Bemühen um Verbesserungen konsequent zu unterstützen.
In der Regel bedeutet KVP auch einen Übergang zu teamorientierter Arbeitsweise - bzw. auch umgekehrt: Wo Gruppen- und Teamarbeit eingeführt wird, kommt man an KVP nicht vorbei. Und die Einführung von KVP erfordert stets auch systematische Teamentwicklung.