18.02.2014 -
Virtuelle Teams = Führen auf Distanz: Zwei mögliche Fallen
Nur mit klarem Konzept
Virtuelle Teams, v.a. wenn sie interkulturell und über räumliche und zeitliche Distanz angesiedelt sind, benötigen mehr Zeit zum Aufbau von Vertrauen und Zugehörigkeit. Dies stellt eine Herausforderung für jene Teamleader dar, die über Distanz führen müssen.
Dieser Herausforderung der Führung virtueller Teams sollte man sich nicht nur bewusst sein, man sollte sie vielmehr auch mit einer passenden Strategie angehen, um den Fallen entgehen.
Interessant sind dazu Beobachtungen zweier Autoren*), wonach bei der Führung auf Distanz zum einen der gemeinsame Gebrauch der englischen Sprache mehr an Gemeinsamkeit und Verständnis suggerieren kann, als tatsächlich gegeben ist. Wichtige subtile Signale in der Kommunikation werden eventuell nicht erkannt und können Teamleiter und Teammitglieder auseinander driften lassen.
Zum anderen besteht das Risiko, dass Teamleiter bei der Führung virtueller Teams unbeabsichtigt übertreiben im Bemühen, zeitliche und räumliche Distanzen zu überbrücken.
Sie überkompensieren, indem sie ein zu hohes Maß an Verfügbarkeit 24/7 einräumen. Damit riskieren sie die Vernachlässigung wichtiger strategisch-konzeptioneller Aufgaben und manövrieren sich eventuell sogar an persönliche Limits der Belastbarkeit.
Führung auf Distanz erfordert ein differenziertes Vorgehen und klares Konzept, um den Erfordernissen und den eigenen Ressourcen gleichermaßen gerecht zu werden.
*) Carolyn M. Youssef-Morgan, Fred Luthans, Positive Leadership: Meaning and application across cultures, in: Organizational Dynamics (2013) 42, p .202