24.08.2016 -
Telefon-Coaching — geht das überhaupt?
Coachingpraxis verändert sich
Vor Jahren anlässlich einer Coachingausbildung in London fühlte ich mich noch befremdet, als englische Kollegen ganz selbstverständlich davon berichteten, dass sie viele ihrer Coachingsitzungen telefonisch oder via Skype durchführten und ihre Coachees in der ganzen Welt ansässig wären.
Für mich war das damals nicht vorstellbar, Coaching erfolgte zwingend f2f. Hin und wieder als Ausnahme gab es auch mal Coaching am Telefon, wenn der Coachee ein Anliegen hatte, das nicht bis zur nächsten Sitzung warten konnte und kein persönliches Zusammentreffen arrangiert werden konnte.
Die Lebens- und Arbeitsbedingungen haben sich inzwischen vielfach grundlegend gewandelt, deren Anforderungen und nicht meine persönlichen Wunschvorstellungen determinieren das Setting und die Technologie ermöglicht vielfältige Arrangements.
Kurz gesagt: Auch ich führe heute immer öfter Coaching telefonisch durch (auch wenn ich den f2f Kontakt nach wie vor bevorzuge).
Meine Coachees sind mobil unterwegs in der Welt, planen ihr Coaching im Hotel oder in der Lounge ein. Einige habe ich noch nie persönlich kennengelernt — es ist eine über Distanz gehende Coachingbeziehung, die Coachees sind in anderen Ländern bzw. auf anderen Kontinenten tätig.
Viele Aspekte, die für Virtuelle Führung gelten, fließen auch in solche Coachings ein.
Telefoncoaching kenne ich in diesen 2 Varianten:
- mit dem Coachee gibt es auch persönliche Zusammenkünfte f2f
- mit dem Coachee gibt es nur telefonische Coaching-Sitzungen
- zu 1): Mindestens erfolgten ein erstes Kennenlernen und auch einige — oft die Mehrzahl — der Coachingsitzungen f2f. Telefonische Coachingsitzungen sind der Reiseintensität des Coachees geschuldet oder lassen sich nur so ohne größere Reisekosten für den Coach realisieren. Das persönliche Kennenlernen erleichtert zumindest zu Beginn eines Coachingprozesses den Kontakt und die Kommunikation.
- zu 2): Das Coaching erfolgt nur telefonisch. Der Coachee ist räumlich entfernt angesiedelt. Der Kontaktaufbau und die Verständigung sind eine Herausforderung — zumal, wenn das Coaching in Englisch als dritter Sprache durchgeführt wird. Für manche Themen eignet sich ein solches Coaching allerdings nicht, insbesondere für solche Führungsthemen, die unmittelbaren Bezug zur jeweiligen nationalen Kultur aufweisen.