11.04.2018 - Geschlechtsspezifischer Umgang mit Macht, interessantes Thema im Coaching
gibt es einen geschlechtsspezifischen Unterschied im Umgang mit Macht?
Macht ist nach meiner Beobachtung einer der am meisten tabuisierten Faktoren im Organisationsgeschehen. Sie ist da, doch so recht thematisieren will man sie auch wieder nicht. Nur in wenigen Programmen der Führungskräfteentwicklung wird dieses wichtige Thema intensiv behandelt - dabei ist es ein Schlüssel zum Führungsverhalten.
Zum Unterschied im Umgang mit Macht bei weiblichen und männlichen Führungskräften entwickelte sich die Diskussion in einer meiner Coaching-Gruppen hin.
Als Basis für die Auseinandersetzung nutzten wir dann Morgan´s*) Konzept geschlechtsspezifischer Machtstrategien (es hat Schwächen). Es war anregend und lustig, die eigene Präferenz als Amazone, Übermutter, Vater oder Krieger zu identifizieren und weitere - bei Morgan nicht enthaltene - Muster zu finden.
Ohne in Details zu gehen: Am Ende der Diskussion stand als ein Konsens, dass Frauen Macht subtiler nutzen und offen demonstrierten Machtanspruch eher vermeiden, Männer dagegen tendenziell offensiv vorgetragene Machtansprüche weniger scheuen - manche die Gelegenheit sogar genießen.
Was jetzt geschickter sei? Nun, es kommt auf die Situation an, ergab die Diskussion. Insofern seien Männer wohl in manchen Siuationen erfolgreicher als Frauen - jene dagegen in anderen.
*) Gareth Morgan, Bilder der Organisation, Stuttgart 1997