29.05.2007 -
"Führungstraining" – worauf es bei der Qualifizierung von Führungskräften wirklich ankommt
Mehr Erwartungen an die Führungsqualifizierung!
Man ist manchmal überrascht, wie bescheiden angesichts hoch kompetitiver Marktszenarien die Anforderungen anmuten, die Auftraggeber äußern, wenn sie Ziele und Erwartungen an ein Leadership-Programm oder "Führungstraining" umreißen.
Nicht selten wünscht man die reine Vermittlung von ein paar klassischen inhaltlichen Standards wie Mitarbeitergespräche führen, Ziele setzen und Konflikte lösen. Das ist nie verkehrt und reicht doch längst nicht.
Darauf angesprochen, dass weder die gewünschten Inhalte noch die Vorstellungen über das Vorgehen im Ergebnis dazu beitragen werden, bessere "Führung" im Unternehmen zu verwirklichen, gibt man sich überrascht. Gelegentlich verweist man auf die Ausschreibung in irgendeiner Broschüre großer Seminarfabriken, an der man sich orientiert hat, als man sich auf das Gespräch mit mir als Externem vorbereitet hat.
Doch worauf kommt es an, will man ein gutes Qualifizierungsprogramm für Führungskräfte? Jenseits aller Unterschiede, die durch betriebliche Gegebenheiten bedingt sind gilt:
Die Maßnahme
- orientiert sich an den konkreten Herausforderungen des Unternehmens, an denen Führungskräfte wachsen können - die sie aber auch in der Realität "packen" müssen
- hebt sich ab von Programmen in anderen Unternehmen, weil es konkret die spezifischen Anforderungen an Führung im jeweiligen Unternehmen adressiert
- enthält einen deutlich wahrnehmbaren Aktionsteil, der konkrete Umsetzungsaufgaben mit direktem betrieblichen Bezug aufweist
- integriert die Lernthemen Führungsverhalten, Gestaltung der Zukunft für den geführten Bereich, kontinuierliche Verbesserung der Prozesse = Leistungssteigerung
- verläuft prozesshaft in einer Folge miteinander verwobener Stil- und Formatelemente wie Seminare, Coaching, Lerngruppentreffen und v.a. auch Projekten
- verknüpft Handeln und Reflektion von Erfahrungen systematisch
- enthält Selbstlernanteile für die Teilnehmer
- ist so angelegt, dass der Trainer nicht Verkünder von (meist theoretischen Halb-)Wahrheiten über Führung ist, sondern Prozessanleiter, der die Teilnehmer konkret darin unterstützt, besser zu führen (das ist etwas anderes als Wissen über bessere Führung zu vermitteln!)
- wird von einem Trainer durchgeführt, der unter Führungs- und Managementgesichtspunkten als Modell zur Auseinandersetzung taugt
- wird vom Top-Management mit Aufmerksamkeit und Präsenz verfolgt
- wird regelmäßig evaluiert und weiterentwickelt
"Führungstraining" steht in Anführungszeichen - und weshalb? Telefonieren wir dazu!