18.04.2010 - Einführung einer Matrixorganisation — Hinweise zum Vorgehen
Hinweise zum Prozess der Einführung einer Matrixorganisation
Vielfach findet man negative Aussagen zur Matrixorganisation. Auch im Internet werden noch immer zu unrecht eher die Probleme der Matrixorganisation hervorgehoben.
Nun befinden sich jedoch praktisch alle großen Unternehmen in irgendeiner Form in einer Matrix, zumindest in Teilen des Gesamtunternehmens. Die Dynamik und Komplexität des Marktgeschehens führen dazu, dass auch in mittelständischen Unternehmen die Matrix als Form der flexiblen Kompetenzorganisation zusehends Eingang findet.
Nicht selten scheitert die Einführung einer Matrixorganisation jedoch oder bleibt weit hinter den erwarteten Möglichkeiten zurück. Gelegentlich werden dann Führungstrainings aufgesetzt, um Manager in deren Führungskompetenz zu stärken. Dies führt nicht selten dazu, dass es noch schlimmer wird, die Abgrenzung in der Organisation eher zu- als abnimmt — eine Folge falsch angelegter Beratung und Qualifizierung.
Da die Matrixorganisation lange Zeit schlecht beleumundet war, gibt es unter Beratern und Trainern kaum Experten für die Matrixorganisation. Dabei stellt sie eine der vielversprechendsten Ansätze dar, um den heutigen und künftigen Anforderungen an Unternehmen gerecht zu werden.
Andererseits stellt die Matrixorganisation jedoch außerordentlich hohe Anforderungen an die Kompetenz des Managements, die Kultur der Zusammenarbeit und geteilter Entscheidungsverantwortung im Unternehmen. Der Wechsel von einer funktionalen Organisation mit weisungsorientierter Kultur oder gar autoritären Zügen in die Matrix ist definitiv eine große Herausforderung. Wird dies verkannt, ist das Scheitern vorprogrammiert — dafür gibt es leider Beispiele.
Hier einige erste Hinweise, die Unternehmen beachten sollten, wenn sie sich für eine Matrixorganisation entscheiden:
- Das Design der Matrixorganisation muss passen — vielfach scheitern selbstgestrickte Matrixmodelle, weil sie unerkannte Stolpersteine beinhalten
- Neue Rollen und Verantwortlichkeiten müssen geklärt und evaluiert werden
- Systematisch Prozesse der Planung und Abstimmung in der Matrixorganisation zu implementieren ist erfolgskritisch!
- Auch wenn in manchen Fällen Managern einer Matrix-Dimension disziplinar keine Mitarbeiter unterstellt sind, darf dies nicht zu dem fatalen Irrtum verleiten, sie hätten nichts zu sagen
- Die Einführung muss als Prozess erfolgen — eben nicht nur durch Einführung eines neuen Org-Charts
- Qualifizierung von Führungskräften aller(!) Ebenen und Schlüsselpersonal, teils auch von Projektteams, durch Matrixexperten zu den veränderten Anforderung des Führens und Arbeitens in einer Matrixorganisation ist zwingend
- Weiterentwicklung der Kultur der Organisation, um die Matrix zu unterstützen
- Das Budgetierungs- sowie das Leistungsbewertungs- und Vergütungssystem müssen angepasst werden
Wir unterstützen Sie gerne bei Einführung der Matrixorganisation, die folgende Grafik zeigt, worum es gehen kann: